Je nach Art und Wichtigkeit des Alarmes muss der Systembenutzer eine Änderung des Alarmzustandes durch eine explizite Bedienhandlung quittieren.

Quittierung

Es gibt zwei Arten von Quittierung:

  • Quittieren: Das Bestätigen eines kommenden Alarms
  • Rücksetzen: Das Bestätigen eines gehenden Alarmes

Diese Interaktionen können lokal oder über das Netzwerk mit Clients erfolgen.

Standardmuster

Es gibt drei Standardmuster für geforderte Quittierungen, die Alarmfunktionen:

  • Simple Alarm
  • Basic Alarm
  • Extended Alarm

Jeder Alarmquelle wird genau eine Alarmfunktion zugeordnet (über Meldungsklassen, siehe weiter unten). Dabei wird nicht mehr zwischen OFFNORMAL- und FAULT-Alarmen unterschieden.

Simple Alarm

Weder kommende (disturbance appears) noch ausgehende (disturbance disappears) Alarme müssen bestätigt werden.

Basic Alarm

Es müssen nur kommende, nicht aber ausgehende Alarme bestätigt (Acknowledge) werden (Quittierung gefordert, aber keine Rücksetzung).

Extended Alarm

Blockierender (speichernder) Alarm mit Bestätigung von kommenden (disturbance appears) und ausgehenden (disturbance disappears) Störungen. Es wird sowohl die Quittierung (Acknowledgment) als auch die Rücksetzung (Reset) gefordert.

In Testfällen kann es vorkommen, dass ein Alarm nicht zurückgesetzt werden kann. Grund dafür ist, dass ein Extended Alarm erst dann zurückgesetzt wird, wenn er quittiert und das Time Delay abgelaufen ist.

Die Störung bleibt blockiert (Locked), bis die Störung verschwunden und quittiert ist und ein Reset (Rücksetzen) ausgeführt worden ist, z. B.:

Die Brenneranlage wird wieder gestartet, sobald der Techniker die Störung quittiert, beseitigt und danach ein Reset ausgeführt hat. Der Alarmzustand jedes alarmfähigen Objekts wird innerhalb des Objekts selbst verwaltet. Die obenstehenden Zustandsmaschinen zeigen dies für jede Alarmfunktion.

Simple Message

Die Alarmfunktion Simple Message ist die gleiche Funktion wie die Alarmfunktion Simple Alarm. Die Zustandsübergänge werden jedoch als Betriebsmeldungen (Event) und nicht als Störmeldungen (Alarm) gemeldet.

Für die HLK-Anwendung und für Verhalten im System ist die Funktionalität identisch mit Simple Alarm: Einfacher Alarm ohne Quittierung von kommenden und gehenden Störungen. Der Unterschied ist nur EventNotification als Alarm oder Event.

Benutzerdefinierter Alarm

Die ganze Bandbreite der Alarmfunktionen gemäss BACnet kann genutzt werden. Für benutzerdefinierte Alarme können die folgenden Properties festgelegt werden:

  • Die EventNotification kann wahlweise als Event oder als Alarm erfolgen
  • Quittierung: für jeden Zustandsübergang (TO-OFFNORMAL, TO-NORMAL und TO-FAULT) kann definiert werden, ob eine Quittierung notwendig ist oder nicht.

[AckTra] Bestätigte Übergänge

Dient der Darstellung des Quittierungszustandes, respektive verwaltet die Informationen, welche Zustandsübergänge im Moment noch bestätigt werden müssen. Der Wert von [AckTra] wird abgeleitet aus der Alarmfunktion, dem aktuellen [EvtSta] sowie aus der Überwachung der schon eingegangenen Bestätigungen.

[AckTra] besteht aus drei Flags, je eines für TO-OFFNORMAL, TO-NORMAL und TO-FAULT. Die Bedeutung der Flags ist wie folgt:

  • Das Flag hat den Wert FALSE genau dann, wenn ein entsprechender Zustandsübergang erfolgt ist und noch betätigt werden muss, weil dies die Alarmfunktion fordert und noch keine Bestätigung erfolgt ist.
  • Das Flag hat den Wert TRUE, wenn keine Bestätigung des entsprechenden Zustandsüberganges erforderlich ist. Dies kann sein, weil die Alarmfunktion keine Bestätigung fordert, weil gar kein Zustandsübergang erfolgt ist, oder weil ein erfolgter Zustandsübergang bereits bestätigt wurde.

[TiAck] Quittierungszeit

Zeitpunkt der letzten Bestätigung (Timestamp).