Störabschaltungen

Der Störausgang [Dstb] eines I/O-Funktionsbausteins wird aktiviert, wenn vom Baustein ein FAULT-Alarm (z. B. Drahtbruch) oder ein OFFNORMAL-Alarm (z. B. Grenzwertüberschreitungen) erkannt wird.

Die folgende Abbildung zeigt wie ein Ventil und eine Pumpe in Abhängigkeit vom Störzustand zwangsabgeschaltet bzw. aufgefahren werden.

Beispiel Zwangshochschaltung

Im Baustein AI Temp ist für die Temperatur ein Grenzwert [HiLm] definiert. Sobald diese Schwelle erreicht ist, schaltet der Ausgang [Dstb] das Ventil über die Freigabe [EnSfty] des Analog Outputs Valve auf 100%. Gleichzeitig wird die Pumpe durch die Freigabe [EnSfty] des Binary Outputs BO auf Off geschaltet.

Beispiel Störabschaltung

Der Baustein BI ThOvrld überwacht den Zustand des Thermokontaktes der Pumpe. Spricht der Kontakt an, so wird im Funktionsbaustein aufgrund des parametrierten Referenzwertes [RefVal] der [Dstb] Ausgang aktiviert. Durch die Freigabe von [EnSfty] des Binary Output BO wird die Pumpe ausgeschaltet. Des Weiteren überwacht der Binary Output BO die Rückmeldung des Schützes. Kommt es zu einer Störung, und die Rückmeldung wird z. B. unterbrochen, so meldet der Baustein die Störung und schaltet sich über den zurückverdrahteten Ausgang [Dstb] selbst ab. Das Einschalten der Pumpe ist erst nach Beseitigung der Störung und gegebenenfalls Rücksetzen der Alarmmeldung wieder möglich.

Die folgende Abbildung zeigt eine lokale Störabschaltung im Zusammenhang mit einer übergeordneten Anlagensteuerung. Das hier als Beispiel abgebildete Compound wurde soweit reduziert, dass die Struktur der lokalen Steuerung deutlicher zu erkennen ist.

Die lokale Störabschaltung des hier als Beispiel dargestellten Aggregates wird wie folgt ausgelöst:

  1. Meldet eine der Komponenten Ventil [Vlv] oder Pumpe [Pu1St] einen Fehler (FAULT oder OFFNORMAL), so wird diese Störung am Ausgang [Dstb] angezeigt. Die Signale gehen auf die Freigabe der Sicherheitspriorität [EnSfty] des Bausteins BVAL (1). Über den Status Ausgang [SftyActv] wird dann eine Störabschaltung aller Komponenten ausgelöst (2).
  2. Über die Compound-Schnittstelle [I1 EnSfty] kann ebenfalls auf die Sicherheitsabschaltung der Komponenten eingewirkt werden.

Da der Baustein BVAL auf BACnet abgebildet wird und über eine Prioritätsmatrix [PrioArr] verfügt, kann die übergeordnete Anlagensteuerung (hier nicht dargestellt) via Referenzierung direkt auf das Objekt zugreifen. Somit kann auch die Anlagensteuerung durch eine Kommandierung auf die Sicherheitspriorität eine Abschaltung der Komponenten auslösen.

Verriegelungen

Die folgende Abbildung zeigt eine Lösung, in der ein Ventilator (Fan) erst dann freigegeben wird, wenn die Klappe (Damper) vollständig aufgefahren ist.

Lokale Verriegelung

Bei einem Befehl zum Anfahren der Anlage [OpMod] =On wechselt der Ausgang der Klappe [TraSta] =Ja, und zeigt damit an, dass nun ein Übergangszustand aktiv ist, das heisst, die Klappe ist in Bewegung. Diese Information wird einerseits aus der parametrierten Klappen-Laufzeit [TbTiDly] und andererseits aus dem Rückmeldekontakt des Klappenanschlags gebildet.

Solange die Klappe entweder geschlossen oder in Bewegung ist, bleibt der Ventilator über den Eingang [EnSfty] blockiert, das heisst, auch ein Eingriff über das Bediengerät direkt auf den Ventilator (Fan) wird verhindert. Ist der Übergangszustand beendet und die Klappe offen, so wird die Freigabe [EnSfty] aufgehoben und der Ventilator über den Programmwert [ValPgm] eingeschaltet. Die Freigabe des Programmwertes [EnPgm] ist in diesem Beispiel eine Konstante.

Verriegelung zwischen Aggregaten

Die gezeigte Verriegelung wird in einer etwas anderen Form auch bei der übergeordneten Anlagensteuerung eingesetzt. Damit die Anlagensteuerung, beispielsweise bei einer Entrauchungssteuerung, auf den Ventilator zugreifen kann, wird die Verriegelung nicht über die Freigabe des Sicherheitswertes [EnSfty], sondern über die Freigabe des kritischen Wertes [EnCrit] realisiert.

Der Ventilator wird von der Klappe solange über die Freigabe von [EnCrit] auf Aus befohlen, bis sie ganz geöffnet ist. Erst dann kann der Ventilator gestartet werden. Damit eine Fehlbedienung nicht zu einer Zerstörung der Anlage führt, wird die Klappe über [EnCrit] offen gehalten, solange der Ventilator läuft.

Der Betriebszustand [OpSta] der beiden Aggregate wird innerhalb der Compounds wie in dem vorherigen Beispiel aus der UND-Verknüpfung von [PrVal] und [TraSta] gebildet.