Was wird durch die Desigo Tools abgedeckt?

Mit den Tools aus Desigo können Sie Desigo-Systeme entwerfen, dokumentieren und warten, d.h. Sie entwerfen und dokumentieren die technischen Konfigurationen und Programme für ein Desigo-System.

Was wird durch die Desigo Tools abgedeckt?

Die folgenden Prozesse und Produkte werden vor Ort durch SSP oder VAPs, nicht aber durch Desigo-Tools abgedeckt:

  • Verkauf: Angebotsvorbereitung und Nachverfolgung
  • Planung/Engineering: Netzwerkplanung und Design, Stockwerkpläne, Verkabelung, Schaltschrank-Design, Elektrodiagrammerstellung, Bemessungsschilder erstellen, Pharmasysteme validieren
  • Projektmanagement: Bestellung der Geräte, Projektplanung, Management von Nachforderungen, Planen der Projektaufgaben
  • Servicemanagement: Servicedatenbank für Geräte, Netzwerkplanung, Remote-Service-Plattform

Verkaufs-Support

Das Desigo Configuration Module (DCM) befindet sich in der Abkündigungsphase seit 2023-10-31 bis Ende 2026.

Desigo Configuration Module (DCM) unterstützt die Berechnung der Desigo-Konfiguration für den Verkaufsprozess

Überprüfungen:

  • Technische Korrektheit der Konfiguration von Desigo, d.h. kann die verkaufte Lösung mit Desigo umgesetzt werden
  • Systemgrenzen sind zu beachten, d.h. die Anzahl möglicher Geräte und Funktionen im Netzwerk muss überprüft werden
  • Korrekte Mengen, d.h. korrekte Gerätetypen für Automations- und Raumfunktionen, Feldgeräte, Zubehör und Lizenzen
  • Dienste wurden korrekt berechnet
  • Das Review-Design mit den Kunden ist gut dokumentiert
  • Preise sind korrekt (RCs können ihre Preise zur DCM-Datenbank hinzufügen)

Konfiguration und Programmierung

Die Konfiguration und Programmierungsflexibiliät der Systemgeräte hängt vom Produkt oder der Produktfamillie ab. Manche Geräte enthlaten vorab geladene Applikationen und Verbindungen zu spezifischen Feldgerätetypen.

Diese Geräte konfigurieren und parametrieren Sie offline oder teilweise online mit einem Konfigurations-Tool. In manchen Geräten im Projekt können Sie die vorab geladenen Applikationen ersetzen.

Manche Geräte sind frei programmierbar. Um ladbare Applikationen zu erstellen, verwenden Sie Bibliotheken, um projektspezifische Lösungen zu erstellen.

Standardisierungsgrad und Flexibilität

Die Tabelle unten zeigt die Engineering-Methoden nach Standardisierungsgrad und Flexibilität:

  • Level A: Hoher Standardisierungsgrad mit vorbestimmter Flexibilität
  • ...
  • Level E: Tiefster Standardisierungsgrad bei sehr hoher Flexibilität

Lösungen bei hohem Standardisierungsgrad

Lösungen bei hohem Standardisierungsgrad sind:

  • Effizienter in der Konfiguration und Inbetriebnahme als frei programmierbare Lösungen
  • Einfacher zu warten, da die Funktionen überprüft und gut dokumentiert sind

Lösungen bei tiefem Standardisierungsgrad

Lösungen bei tiefem Standardisierungsgrad, d.h. frei programmierbare Lösungen, sind:

  • Arbeitsintensiver bei der Erstellung und Dokumentation
  • Fehleranfälliger als geprüfte Lösungen
  • Schwieriger zu warten im Service, da sie keine Standards einhalten und oft schlechter dokumentiert sind als geprüfte Lösungen

Die dazwischenliegenden Stufen B, C und D lassen die Auswahl einer Lösung mit einer guten Balance zwischen Flexibilität und Standardisierung zu

Desigo PX:

 

Level

Beschreibung

Bibliothek

Beispiel

Engineering-Aufwand

Standard

A

Solution Browser in XWP

Gesperrte CAS-Lösungen

AHU10

Tief

 

B

Solution Configurator in CFC, CAS-Bibliothek

CAS-Lösungen, Aggregate, Komponenten

AHU10, Ventilator, Ventil

 

 

C

CFC-Programmierung, CFC-Bibliothek

Pläne Bausteine

CAS-Bibliothek mit Plänen

 

Hohe Flexibilität

D

CFC-Programmierung, Lösungserstellung

Pläne, Bausteine, LMU (Library Maintenance Utility), Simulation

RC-Bibliothek

Hoch

 

E

CFC-Programmierung, SCL-Bausteinerstellung

CFC, SCL, Simulation, LMU, Entwicklungs-Tools

HQ-Bibliothek

 

Desigo-Raumautomation

 

Level

Beschreibung

Bibliothek

Beispiel

Engineering-Aufwand

Standard

A

Applikationsauswahl

Applikationstyp

Standard, VVS

Tief

 

B

Applikationszusammenstellung

Applikationsmodule

Jalousien, Heizkörper, Beleuchtung

 

 

C

Applikationserstellung

XFBs

VVS

 

Hohe Flexibilität

D

Applikations-Engineering

CFC FBs

Regionale Spezialausführungen

Hoch

 

E

Entwicklung

Alle Stufen

Alle

 

Stufe A

Dank der verfügbaren Optionen und Varianten erstellen Sie Lösungen bei geringem Schulungsaufwand und Detailkenntnissen.

Das Gerät ist vorkonfiguriert und kann projektspezifisch konfiguriert werden. Die Funktionen sind vordefiniert. Die Applikationen können mit den Optionen und Varianten konfiguriert werden. Die Applikationsfunktion und Feldgeräte werden mit einem Konfigurations-Tool eingestellt. Die Lösungen werden vom HQ als geprüfte und dokumentierte Lösungen ausgeliefert.

Stufe B

Das Gerät kann projektspezifisch konfiguriert werden. Die Applikation wird mit Bibliothekselementen zusammengesetzt. Die ist der grosse Vorteil der Desigo Applikationsbibliotheken. Obwohl das Zusammenstellen einer Lösung relativ einfach ist, sind doch die Lösungen in der Funktionalität sehr stark. Dank der vielen Optionen und Varianten können Standardlösungen an die Projektanforderungen angepasst werden.

Stufe C

Das Gerät ist vorkonfiguriert und kann projektspezifisch konfiguriert werden. Die Applikation wird mit Bibliothekselementen zusammengesetzt. Die Applikation wird mit den Vorgabefunktionsmodulen mit vordefinierten Schnittstellen programmiert. Mit einfachen Programmierungsfunktionen können Sie programmieren.

Stufe D

Diese Stufe bietet volle Flexibilität, erfordert aber auch Detailkenntnisse der Applikationsstruktur, Programmierungs-Tools, BACnet- und Desigo-Systemfunktionen. Sie programmieren im CFC (Continuous Function Chart) mit Basisfunktionsmodulen. Sämtliche Programmierungsfunktionen stehen zur Verfügung. Sie müssen sicherstellen, dass die entwickelten Programme bezüglich Ausführung, Prioritäten, automatischer Verbindung im Tool und in der Bedienung usw. zusammenpassen.

Stufe E

Diese Stufe bietet volle Flexibilität, erfordert aber auch Detailkenntnisse der Applikationsstruktur und Programmierungs-Tools. Sie stellen sicher, dass die Programmfunktionen korrekt arbeiten. Sie müssen sicherstellen, dass die entwickelten Programme mit allen Bibliothekselementen funktionieren und geprüft und dokumentiert sind. Sie sind für Kompatibilität, Versionierung und Bibliothek-Packaging zuständig.

Technische Hierarchie erstellen

Die technische Hierarchie ist die BACnet-Ansicht des Desigo-Systems. Sie stützt sich auf die anlagenbezogene Gebäudestruktur ab. Die Hierarchie wird während des Engineerings festgelegt. In Spezialfällen und falls von Kunden so erwünscht, kann die technische Heirarchie entsprechend der anlagenspezifischen Struktur durch die Kunden erstellt werden (Betreiberbezeichnung).

So können Kunden ihr Gebäude gemäss dieser Struktur in Desigo CC anzeigen.

  • Gebäudetopologie (Standort, Gebäude, Stockwerk, Anlage, Anlagenteil usw.)
  • Die Systembenennung (Namen gemäss technischer Hierarchie, Betreiberbezeichnung oder freie Bezeichnung)

Ladbare Komponenten für Automationsstationen erstellen

Das Engineering-Ergebnis sind ladbare Konfigurationen:

  • Konfiguration der Automationsstation: Netzwerkkonfiguration (IP, LON, MS/TP-Adressen), BACnet-Konfiguration (BACnet-Name und BACnet-ID)
  • Applikation: I/O-Konfiguration und Einstellparameter oder Programm (für programmierbare Automationsstationen)
  • Bediensprache: Beim Laden der Konfiguration wird die Sprache der generischen Bedienung geladen
  • Firmware: Für System-Upgrade oder Bug-Fixing

Konfiguration und Bedienung erstellen

Die Systemgeräte können lokal, über das Web, ein Touchpanel oder in Desigo CC bedient werden. Die Bedienung ist generische (ohne Zusatz-Engineering) oder dediziert (mit Zusatz-Engineering über Favoriten oder Bediengrafiken).

  • Die generische Bedienung basiert auf der technischen Hierarchie. Dafür ist kein Engineering notwendig.
  • Die Raumbedienung kann konfiguriert werden.
  • Favoriten sind eine einfache Gruppierung bedienbarer Elemente in einer Übersicht. Diese Ansicht kann ebenso generisch ein, als z.B. Favorit in einer Webbedienung oder aber engineert als Favorit für z.B. PXM20.
  • Die Grafikbedienung musst engineert werden.

Installation, Test und Inbetriebnahme

Für den Datenpunkttest muss eine I/O-Konfiguration geladen sein. Ein Applikationsprogramm muss nicht immer mit der Konfiguration geladen sein.

Ein Datenpunkttest mit Applikationsprogramm kann durchgeführt werden, wenn während des Tests das Applikationsprogramm ausgeschaltet werden kann. Auf diese Weise kann ein Test durchgeführt werden, wenn z.B. eine zentrale Sicherheitsfunktion die Bedienung eines I/Os verhindern würde, da z.B. diese zentrale Funktion ein Herunterfahren der Jalousien nicht zulassen würde.

Das Testprotokoll kann dokumentieren, bei welchen Datenpunkten Fehler aufgetreten sind oder nicht.

Lokale und Projektdokumentation erstellen

Die Tools enthalten zwei Arten von Dokumentation:

  • Lokale Dokumente (Arbeitsdokumente, einfache Vorlagen, Excel-Exporte) zur z.B. Überprüfung von Resultaten. Diese können zusammen mit anderen Daten z.B. nach Excel exportiert werden.
  • Projektdokumentation (Vorlage mit Logo, Autor, Inhaltsverzeichnis usw.) als Anange zur Kundendokumentation, gedruckt oder als PDF-Datei.

Projektdaten verwalten

Projektdaten können auf drei Arten verwaltet werden:

  • Lokale Projektdatenverwaltung: Die Projektdaten werden lokal auf dem lokalen Computer oder einem Share gespeichert.
  • Projektdaten-Backup: Es werden Projektdatenarchive erstellt, um z.B. den Zwischenstatus der Engineering-Daten lokal zu speichern.
  • Projektdaten auf dem Branch Office Server (BOS): Die Projektdaten werden auf dem BOS gespeichert. Dies ermöglicht:
    • Datenspeicherung auf einem Server inklusive Daten-Backup
    • Steuerung des Projektdatenzugriffs über lokale Anmeldung
    • Ein- und Auslagern von Projektteilen zur gleichzeitigen Bearbeitung der Engineering-Daten