Alarme dienen dazu, Störungen der HLK-Anlagen und des Gebäudeautomationssystems selber zu melden und allenfalls Massnahmen einzuleiten. Das Management der Alarme (erzeugen, anzeigen, quittieren) geschieht in Übereinstimmung mit dem BACnet-Standard.

Es gibt 2 Alarmtypen:

  • OffNormal
  • Störung

OffNormal

OffNormal-Alarme entstehen, wenn Prozesswerte einen unzulässigen Wert annehmen (Prozessalarme). Was unzulässig ist, wird während dem Engineering festgelegt. Die relevanten Parameter werden in allen alarmfähigen Objekten gespeichert. Ein OffNormal-Alarm zeigt immer eine Störung einer Anlage an - das Automationssystem an sich funktioniert korrekt.

Beispiele für OffNormal-Alarme:

  • Temperatur in der Heisswasserleitung zu hoch oder zu tief
  • Durch Brandmeldesystem erzeugter Alarm
  • Klappenmotor-Rückmeldungssignal wurde nicht empfangen
  • Zeitplan kann Befehl nicht ausführen

Störung

Störungsalarme sind Störungen des Automationssystems selbst (interner Alarm). Die Ursache eines Störungsalarms kann nicht während des Engineerings festgelegt werden. Es ist auch nicht möglich, dass Benutzer Störungsalarme unterdrücken oder deren Überwachung anderweitig beeinflussen. Störungsalarme sind systemintern. Ein Störungsalarm wird immer höher bewertet als ein OffNormal-Alarm derselben Alarmquelle, da im Störungsfall eine Unsicherheit über die Zuverlässigkeit der Alarmquelle besteht.

Beispiele für Störungsalarme:

  • Gestört (offene Kreisläufe, Kurzschluss usw.)
  • Puffer zur Speicherung nichtvolatiler Daten voll
  • Fehler beim Zugriff auf ein I/O-Modul
  • Busunterbrechung (RX-Integration)

Alarmerkennungsverfahren

Jeder Alarm (OffNormal oder Störung) kann eindeutig einer Quelle zugeordnet werden. Die Alarmüberwachung funktioniert nach dem Prinzip des objektinternen oder algorithmischen Meldens, welches im BACnet-Standard definiert wird:

Objektinternes Melden

Objektinternes Melden bedeutet, dass die Alarmüberwachung (OffNormal- und Störungsalarm) im alarmfähigen Objekt (der Alarmquelle) stattfindet. Dazu enthält der Funktionsbaustein die ganze Alarmzustandsmaschine. Die Erkennung eines Alarms erfordert keine Funktionsbausteine mit externen Funktionen. Das Alarmverhalten eines Objekts wird durch die Einstellgrössen im alarmerzeugenden Objekt (Funktionsbaustein) definiert.

Algorithmisches Melden

Algorithmisches Melden bedeutet, dass Alarmunterdrückung (Ziel-tatsächlicher Vergleich) ausserhalb der Alarmquelle auftritt. Die Alarmzustandsmaschine befindet sich nicht im Funktionsbaustein der Alarmquelle. Für die Alarmerkennung werden Funktionsbausteine mit externen Funktionen benötigt. Das Alarmverhalten des Objekts wird nicht mit Variablen des überwachten Objekts (Funktionsbaustein) parametriert.