Eine PX-Automationsstation hat folgende Betriebszustände:

  • STOPP: Das D-MAP-Programm ist gestoppt.
  • Run: Das D-MAP-Programm wird verarbeitet.
  • Koma: Die Automationsstation befindet sich im Dauerschlaf.

Die folgende Abbildung zeigt die Betriebszustände und die dazugehörenden Übergänge:

Betriebszustände

Netz-Aus

  • Keine Speisung

STOPP

  • I/O-Scan aktiv
  • Verdrahtungstest erlaubt (nur möglich ohne geladenes D-MAP-Programm) (PXM20, nur für PTM-Module)
  • Verarbeitung D-MAP-Programm gestoppt
  • Kommunikation mit XWP: Vollständige Rücksetzung, vollständiges Laden und Delta-Laden erlaubt
  • BACnet-Kommunikation mit Desigo CC und PXM20: ReadProperty, WriteProperty, Who-Has, COVs, EventNotification, AcknowledgeAlarm GetEventInformation
  • COVs: Bei Wertänderungen durch Bedienung, Wertänderungen durch Programm nicht möglich
  • Alarmierung: Alarmüberwachung nicht aktiv, keine neue Erzeugung von Alarmen und Ereignissen (Geräteinfo-Objekt kann noch Alarme und Systemereignisse erzeugen). Meldung von gespeicherten Alarmen und Ereignissen möglich, falls Empfängerlisten bereits aufgelöst. GetEventInformation und AcknowledgeAlarm möglich.
  • Primärserver ist nicht aktiv, d.h. weder Life Check, Zeitsynchronisierung noch Replizierung von globalen Objekten
  • Backup Server ist nicht aktiv, d.h. weder Zeitsynchronisierung noch Replizierung von globalen Objekten durch den Primärserver. Der Backup-Server akzeptiert keine Änderungen von globalen Objekten durch einen Client.

RUN

  • I/O-Scan aktiv
  • Verdrahtungstest nicht erlaubt
  • Verarbeitung D-MAP-Programm aktiv
  • Kommunikation mit XWP: Vollständige Rücksetzungn und vollständiges Laden nicht erlaubt, Delta-Laden erlaubt
  • BACnet-Kommunikation mit Desigo CC und PXM20: ReadProperty, WriteProperty, Who-Has, COVs, EventNotification, AcknowledgeAlarm GetEventInformation
  • Bei Wertänderungen durch Programm und Bedienung
  • Alarmierung: Alarmüberwachung aktiv, Meldung von Alarmen und Ereignissen, GetEventInformation und AcknowledgeAlarm
  • Primärserver im Zustand RUN: Primärserver ist aktiv, d.h. Life Check, Zeitsynchronisierung und Replizierung von globalen Objekten
  • Backup-Server im Zustand RUN: Backup-Server ist aktiv, d.h. Zeitsynchronisierung und Replizierung von globalen Objekten durch den Primärserver. Backup Server akzeptiert keine Änderungen von globalen Objekten durch einen Client

KOMA

  • I/O-Scan nicht aktiv
  • Kommunikation mit XWP nicht aktiv
  • BACnet-Kommunikation nicht aktiv
  • Verdrahtungstest nicht möglich
  • Verarbeitung D-MAP-Programm gestoppt

Übergänge

1 Stromausfall

Stromausfall

2 Netzwiederkehr STOPP

Netzwiederkehr. Betriebszustand vor dem Spannungsausfall war STOPP.

Aktionen (Kaltstartverhalten):

  • Kaltstart I/O-Scan: Standardwert für Ausgangsmodule
  • Kaltstart-Variablen Funktionsbausteine: Volatile Variablen werden mit Initialwert initialisiert. Remanente Variablen behalten ihren letzten Wert.

Der Zustand STOPP wird erst erreicht, wenn ein I/O-Scan abgeschlossen ist.

3 Netzwiederkehr RUN

Netzwiederkehr. Betriebszustand vor dem Spannungsausfall war RUN.

Aktionen (Kaltstartverhalten):

  • Kaltstart I/O-Scan: Standardwert für Ausgangsmodule
  • Kaltstart-Variablen Funktionsbausteine: Volatile Variablen werden mit Initialwert initialisiert. Remanente Variablen behalten ihren letzten Wert.
  • Systemereignis: Netzwiederkehr.

D-MAP-Verarbeitung wird erst gestartet, wenn der erste I/O-Scan abgeschlossen ist.

4 RUN-Cmd

Expliziter Befehl via Dialog in Xworks Plus oder BACnet (Geräteobjekt, Eigenschaft Ausser Betrieb [OoServ])

Aktionen (Warmstartverhalten):

  • Impliziter Warmstart I/O-Scan: I/O-Scan läuft weiter
  • Impliziter Warmstart Funktionsbaustein-Variablen: Alle Variablen behalten ihren letzten Wert
  • Systemereignis: Änderung Betriebszustand

Start der D-MAP-Verarbeitung.

5 STOP-Cmd

Expliziter Befehl via Dialog in Xworks Plus oder BACnet (Geräteobjekt, Eigenschaft Ausser Betrieb [OoServ])

Aktionen:

  • Systemereignis: Änderung Betriebszustand
  • Stopp D-MAP-Verarbeitung am Ende des aktuellen Zyklus

I/O-Scan läuft weiter.

6 Neustart

Neustart der Automationsstation wegen Software-Fehler.

Aktionen (Kaltstartverhalten):

  • Kaltstart I/O-Scan: Standardwert für Ausgangsmodule
  • Kaltstart-Variablen Funktionsbausteine: Volatile Variablen werden mit Initialwert initialisiert. Remanente Variablen behalten ihren letzten Wert.

Der Zustand STOPP wird erst erreicht, wenn ein I/O-Scan abgeschlossen ist.

7 Neustart

Neustart der Automationsstation wegen Software-Fehler.

Aktionen (Kaltstartverhalten):

  • Kaltstart I/O-Scan: Standardwert für Ausgangsmodule
  • Kaltstart-Variablen Funktionsbausteine: Volatile Variablen werden mit Initialwert initialisiert. Remanente Variablen behalten ihren letzten Wert.
  • Systemereignis: Neustart

D-MAP-Verarbeitung wird erst gestartet, wenn der erste I/O-Scan abgeschlossen ist.

8 Rücksetzung

Explizite Rücksetzung der Automationsstation via Hardware-Taster.

Aktionen (Kaltstartverhalten):

  • Kaltstart I/O-Scan: Standardwert für Ausgangsmodule
  • Kaltstart-Variablen Funktionsbausteine: Volatile Variablen werden mit Initialwert initialisiert. Remanente Variablen behalten ihren letzten Wert.

Der Zustand STOPP wird erst erreicht, wenn ein I/O-Scan abgeschlossen ist.

9 Rücksetzung

Explizite Rücksetzung der Automationsstation via Hardware-Schalter.

Aktionen (Kaltstartverhalten):

  • Kaltstart I/O-Scan: Standardwert für Ausgangsmodule
  • Kaltstart-Variablen Funktionsbausteine: Volatile Variablen werden mit Initialwert initialisiert. Remanente Variablen behalten ihren letzten Wert
  • Systemereignis: Rücksetzung

D-MAP-Verarbeitung wird erst gestartet, wenn der erste I/O-Scan abgeschlossen ist.

10, 11 Schwerer Fehler

Neustart wegen schwerem Fehler in der Software oder im D-MAP-Programm. Dreimal der gleiche Fehler innerhalb von 15 Minuten.

Aktionen (Kaltstartverhalten):

  • Stopp I/O-Scan falls möglich: Abfallen der Hardware-Ausgangswerte bei kompakten und modularen Automationsstationen
  • Stopp BACnet-Kommunikation
  • Stopp Xworks Plus-Kommunikation

Stopp D-MAP-Verarbeitung.

12 Reanimation

Nur über das Löschen des D-MAP-Programms möglich (Taste ForceFWDownload drücken und Rücksetzung der Automationsstation durchführen).

Aktionen (Kaltstartverhalten):

  • Wechsel des Soll-Betriebszustands auf STOPP
  • Kaltstart I/O-Scan: Standardwert für Ausgangsmodule

Der Zustand STOPP wird erst erreicht, wenn ein I/O-Scan abgeschlossen ist.

13 Vollständige Rücksetzung

Löschen des D-MAP-Programms auf der Automationsstation mit Xworks Plus.

  • Kaltstart I/O-Scan: Standardwert für Ausgangsmodule

Löschen der D-MAP-Programmdaten inkl. System- und Ereignis-Queue.

14 Laden

Vollständiges Laden eines neuen D-MAP-Programms.

  • Vor dem Laden muss eine vollständige Rücksetzung erfolgen.

Funktionsbaustein-Variablen werden mit initialisierten Werten geladen.

15 Delta-Laden

Laden von D-MAP-Programmänderungen.

16 Netzwiederkehr-KOMA

Netzwiederkehr. Betriebszustand vor dem Spannungsausfall war KOMA.

Aktionen (Kaltstartverhalten):

  • Stopp I/O-Scan
  • Stopp BACnet-Kommunikation
  • Stopp Xworks Plus-Kommunikation

Stopp D-MAP-Verarbeitung.

Zusammenfassung

Bei jedem Neustart der Automationsstation (Stromausfall, Rücksetzung) wird ein Kaltstart durchgeführt.

Der Betriebszustand ist in einer remanenten Variable abgelegt.

Der Betriebszustand wird wie folgt auf der Eigenschaft Systemzustand [SysSta] des Geräteobjekts abgebildet:

Betriebsart

Eigenschaft Systemzustand [SysSta]

STOP (kein D-MAP-Programm geladen)

DOWNLOAD_REQUIRED

STOPP (D-MAP-Programm geladen)

NON_OPERATIONAL

RUN (D-MAP-Programm geladen)

OPERATIONAL