Ein Input-Baustein wird eingesetzt, damit ein Eingangssignal (z. B. Messwert) im Pro­gramm als Prozesswert verarbeitet werden kann.

Analog Input (AI)

Analog Input ist das logische Abbild eines analogen Messwertes und beschreibt dessen Properties. Die Rohdaten werden konvertiert und am Ausgang des Bausteins als aktueller Wert zur Weiterverarbeitung im Programm zur Verfügung gestellt.

Folgende Funktionen sind in dem Baustein integriert:

  • Umrechnung des Eingangssignals mit Steilheit [SIpe] und Wertversatz [Icpt]
  • Eingangssignal unterbrechen [OoServ] und durch [DefVal] ersetzen
  • Grenzwertüberwachung (OFFNORMAL-Alarm)
  • Zuverlässigkeitsüberwachung [Rlb] (FAULT-Alarm)
  • Meldung von Zustandsänderungen (Ereignisse/System Events)

Verarbeiten und Anzeigen des Aktuellen Wertes

Der erfasste Rohwert wird nach einer Wandlungskennlinie in den aktuellen Messwert konvertiert. Dieser aktuelle Wert steht für die weitere Verarbeitung im Programm am [PrVal] zur Verfügung.

Steilheit/Wertversatz

Die Wandlungskennlinie ist eine lineare Funktion der Form:

[PrVal] = Rohwert * Steilheit + Wertversatz

Steilheit [Slpe] und Wertversatz [Icpt] müssen je nach verwendetem I/O-System und Signaltyp anwendungsspezifisch vergeben werden.

Für Werte und Steilheit für SBT-Geräte, siehe Steilheit [SIpe] und Wertversatz [lcpt]. Für nicht aufgeführte Fühler gilt:

Berechnung von [Slpe] und [Icpt]

Die Werte für [Slpe] und [Icpt], die im Baustein eingegeben werden, müssen vorgängig berechnet werden. Diese Werte setzen sich aus den einzelnen Werten für [Slpe] und [Icpt] von Signaltyp und Signalgeber nach folgender Formel zusammen:

[Slpe] = (Steilheit Signaltyp / Steilheit Signalgeber)

[Icpt] = (Wertversatz Signalgeber / Steilheit Signalgeber) + Wertversatz Signaltyp

Dabei wird [Slpe] berechnet nach:

[Slpe] = (Stützpunkt_y2 - Stützpunkt_y1) / (Stützpunkt_x2 - Stützpunkt_x1)

Binary Input (BI)

Binary Input ist das logische Abbild eines binären Schalterwertes und beschreibt dessen Properties. Über die Polarität wird der physikalische Wert entsprechend parametriert und steht dann als aktueller Wert zur Weiterverarbeitung zur Verfügung. Der aktuelle Wert wird auf einen bestimmten Zustand überwacht. Bei Inbetriebnahme und Tests sowie im Fehlerfall kann der aktuelle Wert vom Prozess abgehängt und mit einem Ersatzwert überschrieben werden.

Folgende Funktionen sind im Baustein integriert:

  • Invertierung des Eingangswerts
  • Eingangssignal unterbrechen [OoServ] und durch [DefVal] ersetzen
  • Alarmwertüberwachung (OFFNORMAL-Alarm)
  • Zuverlässigkeitsüberwachung [Rlb] (FAULT-Alarm)
  • Meldung von Zustandsänderungen (Ereignisse / System Events)
  • Betriebsstundenzählung, Wartungsmeldung

Multistate Input (MI)

Multistate Input (mehrstufiger Eingang) ist das logische Abbild mehrerer binärer Schalterwerte oder direkt eines Hardware-Multistate-Werts und beschreibt deren Eigen¬schaften. Die Mehrstufigkeit entsteht durch das Zusammenschalten von mehreren binären Zuständen. Die binären Zustände werden ausgewertet und als ganze Zahl abgebildet. Jeder ganzen Zahl in dieser Zahlenreihe wird ein Text zugeordnet, der als aktueller Wert im Programm weiter verarbeitet und verschaltet wird. Bei Inbetriebnahme und Tests sowie im Fehlerfall kann der aktuelle Wert vom Prozess abgehängt und mit einem Ersatzwert überschrieben werden. Als Zusatzfunktion lassen sich die Betriebsstunden für diesen mehrstufigen Eingang erfassen und auswerten.

Folgende Funktionen sind in dem Baustein integriert:

  • Eingangssignal unterbrechen [OoServ] und durch [DefVal] ersetzen
  • Alarmwertüberwachung (OFFNORMAL-Alarm)
  • Zuverlässigkeitsüberwachung [Rlb] (FAULT-Alarm)
  • Meldung von Zustandsänderungen (Ereignisse/System Events)
  • Betriebsstundenzählung, Wartungsmeldung
  • Hardware-Mapping

Pulse Converter (Impulszähler)

Das Pulse Converter-Objekt kumuliert Pulse eines Zählers auf. Das Pulse Converter-Objekt soll dort verwendet werden, wo Zählwerte bereits in einem Zählerobjekt manipuliert werden oder wo Wertänderungen zur Weiterverarbeitung in Steuer-/Regelprogrammen benötigt werden. Solche Anwendungen sind: Bildung von Tages-/Wochen-/Monatszählern, minütliche Übermittlung von Zählwerten an Lastspitzenprogramme usw. Genauigkeits- und Rundungsfehler aufgrund der Real-Arithmetik sind möglich.

Spezifische Properties

Der Zählwert im Real-Format wird direkt im Objekt mit dem Scalefaktor skaliert. COV Bildung des Present_Value kann wert- oder zeitbezogen erfolgen und zum Present_Value wird immer auch der Zeitstempel der Erfassungszeit mitgeliefert. Reduktion des Present_Value um einen Wert (Subtraktion) wird standardmässig unterstützt. Setzen auf einen vorbestimmten Wert mittels einer Triggerfunktion ist möglich (proprietäre Erweiterung).

Das Pulse Converter-Objekt kann auf zwei verschiedene Arten verwendet werden: Zählen (counting) oder messen (metering). Die Verwendungsart wird mittels Parameter FnctMod parametriert.

Das referenzierte Objekt, z. B.. ein externes Gerätes liefert Pulswerte:

  • Present_Value von Pulse Converter-Objekt repräsentiert Pulszählung des referenzierten Objekts: Bei jeder Erfassung wird die Differenz zum letzen gelesenen Wert aufsummiert.
  • Present_Value kann via System gesetzt werden.
  • Nach Aufstarten umfasst das Pulse Converter-Objekt den letzten gespeicherten Zählwert.
  • Nach dem Zählerwechsel umfasst das Pulse Converter-Objekt einen falschen Zählwert.
  • Typische Anwendung: On-Board-I/O mit Impulserfassung.

Das referenzierte Objekt, z. B. ein externes Gerät liefert den absoluten Zählwert:

  • Present_Value vom Pulse Converter-Objekt repräsentiert den absoluten Zählerwert des referenzierten Objekts.
  • Present_Value kann nicht und muss nicht via System gesetzt werden.
  • Nach Aufstarten oder nach Zählerwechsel umfasst das Pulse Converter-Objekt immer den richtigen Zählwert.
  • Typische Anwendungen:
    • Zugriff auf ein Accumulator oder Pulse Converter-Objekt in einem anderen BAcnet-Gerät
    • I/O Open-Modul oder M-BUS mit Zählwert-Integration
    • Integration eines Gerätes via LON
  • Falsche Anwendungen: I/O-Modul mit Impulserfassung

Accumulator Objekt (Zählwerterfassung)

Mit dem Accumulator Objekt können Zählerstände unverändert und rundungsfehlerfrei abgebildet respektive Zählimpulse verlustfrei aufsummiert und skaliert werden. Das Accumulator Objekt ist geeignet zur Darstellung von Zählwerten, die geldwerte Leistungen begründen. Bei solchen Zählwerten sollen Manipulationen wie Monatswertbildung usw. nie direkt im Zähler-Objekt vorgenommen werden.

Aufsummieren von Zählimpulsen und verlustfreie Skalierung erfogt durch ganzzahlige Operationen mit Restwertverarbeitung. Diese Umwandlung von physikalischen Impulsen kann mittels Prescale-Parameter angepasst werden. Der resultierende Present_Value ist eine skalare Grösse.

Present_Value ist abhängig von Function Mode zur Synchronisation mit einem physikalischen Zähler auf einen beliebigen Wert setzbar, wobei der letzte Wert vor dem Setzen mit Zeit/Datumsstempel gespeichert wird.