In der aussentemperaturgeführten Heizkreisregelung wird der Sollwert für den Vorlauftemperaturregler (SpTFl) über die Heizkennlinie in Abhängigkeit der Aussentemperatur und dem aktuellen Raumtemperatursollwert (SpTR) berechnet. Stellgrösse ist die für Heizen geltende Vorlauftemperatur (TFl).
Funktionsübersicht
In der Regelungsart "Heizkreis aussentemperaturkompensierte Vorlauftemperaturregelung" stehen folgende Funktionen zur Verfügung:
- Regelungsart
- Heizkennlinie
- Heizgrenze
- Raumbetriebsart-Zeitprogramm
- Optimum Start-Steuerung
- Raumtemperatur-Sollwertschiebung für Schnellaufheizung
- Schnellabsenkung
- Ersatz-Raumtemperatur
- Übertemperaturschutz
- Vorlauffrostschutz
- Anlagenfrostschutz
- Anstossfunktion
- Pumpenbetrieb
- Austrocknungsfunktion
- Volumenstrom-Maximalbegrenzung
- Volumenstrom-Minimalbegrenzung
- Leistungs-Maximalbegrenzung
- Rücklauftemperaturbegrenzung
- Temperaturdifferenzbegrenzung zwischen Vorlauf und Rücklauf (ΔT-Begrenzung)
- Gewichtete Rücklauftemperatur-Begrenzung
- Adaptierte Volumenstrom-Maximalbegrenzung
- Adaptierte Leistungs-Maximalbegrenzung
- Kompensationsmodus
- Selbsttest
- Erzwungener max. Volumenstrom
- Ventilübersteuerungsmodus
Regelungsart
Intelligent Valve kann in 3 Betriebsarten betrieben werden (CtlMod).
Die Betriebsart legt fest, wie der interne Sollwert ausgelegt wird.
- Position: Die lokale PI-Regelung bestimmt die Regelventilstellung
- Volumenstrom: Die lokale PI-Regelung bestimmt den Volumenstrom von Intelligent Valve
- Leistung: Die lokale PI-Regelung bestimmt die Leistung von Intelligent Valve
Heizkennlinie
Die Heizkennlinie definiert den Vorlauftemperatursollwert (SpTFl) in Abhängigkeit von der Aussentemperatur (TOaEff). Die Heizkennlinie wird über vier Einstellgrössen parametriert:
|
Raumtemperatur zu hoch oder zu tief
- Bevor Sie korrigieren:
Ist die Raumtemperatur momentan zu hoch oder zu tief, so prüfen Sie die Raumbetriebsart. Je nach aktuellem Betriebszustand ist eine momentane Abweichung normal.
Prüfen Sie dann, ob die Raumtemperatur aussentemperaturabhängig schwankt oder immer zu hoch oder zu tief ist.
Schwankt die Raumtemperatur in Abhängigkeit der Aussentemperatur? Wenn ja:
- Stellen Sie möglichst exakt fest, bei welcher Witterung die Raumtemperatur nicht stimmt.
- Korrigieren Sie im Untermenü Heizkennlinie die entprechende Einstellung gemäss der zutreffenden Sizuation in der untenstehenden Tabelle.
- Warten Sie nach der Korrektur 1-2 Tage; die Regulung muss sich stabilisieren.
- Eventuell ist eine weitere Korrektur nötig
Die Raumtemperatur ist... | Aktion |
---|---|
...bei kalter Witterung zu hoch. | SpTFlDs reduzieren. |
...bei kalter Witterung zu tief. | SpTFlDs erhöhen. |
...bei milder Witterung zu hoch. | SpTFlHi reduzieren. |
...bei milder Witterung zu tief. | SpTFlHi erhöhen. |
Heizgrenze
Wenn die eingestellte Heizgrenze (HLm) überschritten wird, wird die Heizkreispumpe und der Zulauf von Wärme zum Heizkreis abgeschaltet. Dadurch wird bei höheren Aussentemperaturen Heizenergie gespart.
Zu diesem Zweck vergleicht die Funktion die Aussentemperatur (TOa) und die gefilterte Aussentemperatur (TOaEff) mit der Heizgrenze; die Heizung wird ausgesetzt, wenn die Aussentemperatur die Heizgrenze überschreitet, und wieder freigegeben, wenn beide Temperaturen unter die Heizgrenze fallen. Die Heizgrenze ist abhängig von der ausgewählten Raumbetriebsart.
Ausnahme: Bei einer Übersteuerung durch das Zeitprogramm wird die Heizung unabhängig von der Aussentemperatur wieder freigegeben, falls sie zuvor durch eine Erhöhung der Aussentemperatur ausgesetzt worden ist.
Raumbetriebsart-Zeitprogramm
Der Nutzer kann die gewünschte Raumbetriebsart im Zeitprogramm festlegen. Dabei können drei Raumbetriebsarten ausgewählt werden:
- Comfort
- Die Raumtemperatur wird konstant auf dem Komfort-Sollwert (SpHCmf) gehalten.
- Geeignet, wenn der Raum ständig belegt ist.
- Pre-Comfort
- Die Raumtemperatur wird konstant auf dem Pre-Comfort-Sollwert (SpHPcf) gehalten.
- Geeignet, wenn erwartet wird, dass der Raum in kurzer Zeit belegt sein wird.
- Economy
- Empfohlen, wenn der Raum über mehrere Stunden nicht genutzt wird oder eine reduzierte Raumtemperatur gewünscht ist.
- Üblicherweise die für nachts gewählte Betriebsart.
Die Sollwerte für die drei Raumbetriebsarten können vorgewählt werden.
Heizsollwerte | ||
---|---|---|
Raumbetriebsart | Einstellbereich | Standardwert |
Comfort | 6...36 °C | 21 °C |
Pre-Comfort | 6...36 °C | 19 °C |
Economy | 6...36 °C | 16 °C |
Optimum Start-Steuerung
Zweck der optimalen Start-Steuerung ist, zu dem Zeitpunkt, an dem laut dem Zeitprogramm die Belegung des Raums beginnt, eine Temperatur von 0,25 K unter dem Comfort- oder Pre-Comfort-Sollwert zu erreichen. Zu diesem Zweck muss der Heizkreis früher eingeschaltet werden.
Das Ausmass dieser Zeitverschiebung hängt hauptsächlich vom Abfall der Ersatzraumtemperatur ab, welche wiederum direkt von der Aussentemperatur abhängt. Der Aufwärmgradient (WarmUpGrdnt) bestimmt die Geschwindigkeit der Temperaturerhöhung in K/h (Standardwert: 1 K/h).
Die Funktion kann über EnOscFnct (de)aktiviert werden (sie ist standardmässig eingeschaltet).
Raumtemperatur-Sollwertschiebung für Schnellaufheizung
Zweck der Raumtemperatur-Sollwertverschiebung (SpTRShftBstH) ist, kürzere Aufheizzeiten zu erreichen. Während die Schnellaufheizung aktiv ist, wird dazu der Raumtemperatursollwert um einen einstellbaren Wert gehoben.
- Start:
- Wechsel der Raumbetriebsart: [Economy oder Protection] → [Comfort oder Pre-Comfort]
und - Die Raumtemperatur liegt mehr als 0,25 K unter dem Sollwert.
- Wechsel der Raumbetriebsart: [Economy oder Protection] → [Comfort oder Pre-Comfort]
- SpTRShftBstH Standardwert: 5 K
Schnellabsenkung
Zweck der Schnellabsenkung ist, bei einer Änderung der Raumbetriebsart so schnell wie mögliche einen tieferen Sollwert zu erreichen.
- Start: Wechsel der Raumbetriebsart
[Comfort oder Pre-Comfort] → [Economy oder Protection] - Stopp:
- Die Raumtemperatur hat den neuen Sollwert erreicht.
oder - Die Raumbetriebsart wechselt zurück zu Comfort.
- Die Raumtemperatur hat den neuen Sollwert erreicht.
Während die Schnellabsenkung aktiv ist, ist die Heizkreispumpe ausgeschaltet und das Ventil schliesst - dadurch kann die Raumtemperatur schnell sinken.
Da kein Raumtemperaturfühler eingebunden ist, wird die Dauer der Absenkung mithilfe der Ersatzraumtemperatur (SbstTR) berechnet und ist somit abhängig von der Aussentemperatur (TOa) und der Zeitkonstante des Gebäudes (TcnBldg).
Die Schnellabsenkungsfunktion kann mit EnQckSetbck (de)aktiviert werden.
Ersatz-Raumtemperatur
Die Ersatzraumtemperatur wird in Abhängigkeit von vier Werten berechnet:
- Pumpenbetrieb (HcrPump)
- Aussentemperatur (TOa)
- Zeitkonstante Gebäude (TcnBldg)
- Aufwärmgradient (WarmUpGrdnt)
- Standardwert: 1 K/h
- Einstellbereich: 0,1...10 K/h
| |
Pumpe an: Die Temperatur steigt mit dem Aufwärmgradient in Richtung des aktuellen Heizsollwerts. Pumpe aus: Die Temperatur fällt in Richtung der Aussentemperatur. Als Filter wird das Dreifache der Zeitkonstante verwendet. |
Übertemperaturschutz
Mit dieser Funktion wird sichergestellt, dass die sekundäre Vorlauftemperatur nicht auf einen unüblich hohen Wert steigt. Die Funktion ist immer aktiv und muss nicht parametriert werden.
Überschreitet die sekundäre Vorlauftemperatur den aktuellen Maximalwert (SpTFlMaxHcr) um mehr als 15 %, wird die Pumpe abgeschaltet. Fällt die Vorlauftemperatur wieder unter den aktuellen Maximalwert, wird die Pumpe wieder eingeschaltet.
Vorlauffrostschutz
Um einen Schutz gegen Einfrieren zu gewährleisten, wird die Vorlauftemperatur auf der Sekundärseite (TFl) überwacht. Die Frostschutzfunktion ist immer aktiv und muss nicht parametriert werden. Fällt die Vorlauftemperatur auf der Sekundärseite unter den Schwellenwert von 5 °C, wird der Vorlauftemperatursollwert (SpTFl) auf mindestens 10 °C eingestellt.
Die Funktion stoppt automatisch, sobald die Vorlauftemperatur auf 7 °C gestiegen ist. Die Funktion ist dabei für mindestens 5 Minuten aktiv.
Anlagenfrostschutz
Zum Schutz der sekundären Wasserleitungen vor dem Einfrieren kann die Heizpumpe in Abhängigkeit von der Aussentemperatur von der Anlagenfrostschutzfunktion periodisch (10 Minuten alle 6 Stunden) oder permanent eingeschaltet werden. Dies geschieht unabhängig vom Wärmebedarf.
Die Funktion muss über EnPltFrPrt aktiviert werden.
Anstossfunktion
Um sicherzustellen, dass die Pumpe während Ausschaltzeiten nicht beschädigt wird, wird sie in regelmässigen Abständen für kurze Zeiträume eingeschaltet.
Wenn die Pumpe länger als 7 Tage ausgeschaltet bleibt, schaltet die Anstossfunktion die Pumpe periodisch für 30 Sekunden ein. Der gewählte Zeitpunkt entspricht also dem Ausschaltzeitpunkt der Pumpe die Woche zuvor, als die erste "AUS"-Periode begann.
Die Funktion kann mit EnKick (de)aktiviert werden.
Pumpenbetrieb
Die Heizkreispumpe ist in Betrieb, wenn auf einen Vorlauftemperatur-Sollwert (SpTFl) geregelt wird. Sie wird abgeschaltet, wenn eine der folgenden Funktionen anspricht:
- Heizgrenze
- Bei hohen Aussentemperaturen führt diese Funktion zu langen Ausschaltzeiten der Heizkreispumpe. Die Anstossfunktion unterbricht diese Ausschaltzeiten wöchentlich für kurze Zeit.
- Schnellabsenkung
- Bei tiefen Aussentemperaturen kann diese Funktion zu langen Ausschaltzeiten führen. Die Funktionen Vorlauffrostschutz und Anlagenfrostschutz können diese Ausschaltzeiten unterbrechen.
- Übertemperaturschutz
Austrocknungsfunktion
Diese Funktion (DrygFnct) dient dem kontrollierten Austrocknen des Unterlagsbodens. Sie kann die Vorlauftemperatur nach einem Temperaturprofil regeln oder zu einem manuell gesetzten Wert, unabhängig der Witterungsbedingungen oder Raumeinstellungen. Die Vorlauftemperatur-Maximalbegrenzung bleibt dabei aktiv.
Die folgenden Einstelloptionen sind verfügbar:
- [1] Aus: Die Austrocknungsfunktion ist deaktiviert. Sie kann mittels diesem Parameter auch jederzeit abgebrochen werden.
- [2] Konstant: Der parametrierte Wert "Vorlauftemperatursollwert Konstantbetriebsart Austrocknung" (SpTFlDrygConM) dient als Vorlauftemperatursollwert. Die Funktion stoppt automatisch nach 22 Tagen.
- Standardwert: 45 °C
- Einstellbereich: 20...80 °C
- [3] Profil: Der Vorlauftemperatursollwert wird durch das gespeicherte Temperaturprofil geregelt. Die Funktion stoppt automatisch nach 22 Tagen.
Volumenstrom-Maximalbegrenzung
Intelligent Valve ist ein ePICV (PICV = druckunabhängiges Regelventil [pressure independent control valve]) – d.h., dass der maximale Volumenstrom unabhängig der geltenden Betriebsart fundamental ist. Der maximale Volumenstrom ist immer als Begrenzung aktiviert.
Die Einstellung geht über das Objekt VflMax:
- Werkseinstellung: Nennvolumenstrom des spezifischen Ventiltyps
V100 = VflNomVlv - Einstellbereich: 5…100 % von V100
Volumenstrom-Minimalbegrenzung
Die Voreinstellung des minimalen Volumestroms ist optional und muss bei Bedarf aktiviert werden.
- Werkseinstellung: Inaktiv
- Sollwert = 0 → PrVfl = 0
Ein minimaler Volumenstrom kann aber eingestellt werden, damit:
- Sollwert = 0 → PrVfl = X
Dazu:
- Volumenstrom-Minimalbegrenzung aktivieren (EnVflMin)
- Wert (VflMin) definieren
- Einstellbereich: 2,5...20 % von V100 *) / max. VflMax
(VflMin darf nicht grösser sein als VflMax!)
*) | V100: Nennvolumenstrom des spezifischen Ventiltyps (VflNomVlv) |
Leistungs-Maximalbegrenzung
Zusätzlich zur Funktionalität als ePICV ermöglicht Intelligent Valve die Begrenzung der max. Leistung an einen Wärmetauscher oder Verbraucher. Hierfür muss die Leistungsregelung ausgewählt sein.
Die Auslegungsleistung wird definiert über:
- Max. Volumenstrom (VflMax, VflMaxC)
- Auslegungstemperaturen für Vorlauf (TFlPrimDsgn, TFlPrimDsgnC) und Rücklauf (TRtPrimDsgn, TRtPrimDsgnC)
Damit kann die Auslegungsleistung wie folgt berechnet werden:
- Für Heizen: PwrDsgn = VflMax * (TFlPrimDsgn - TRtPrimDsgn) * c
- Für Kühlen: PwrDsgnC = VflMaxC* (TFlPrimDsgnC - TRtPrimDsgnC) * c
Die Leistung kann durch den Leistungsbegrenzungswert (PwrMax,PwrMaxC ) zwischen 0 und der Auslegungsleistung begrenzt werden.
Rücklauftemperaturbegrenzung
Die Funktion "Rücklauftemperaturbegrenzung" regelt die primäre Rücklauftemperatur bei B7 (TRtPrim) gemäss gegebenem Heiz-/Kühlsollwert.
Überschreitet bzw. unterschreitet die Rücklauftemperatur den Grenzwert, wird der aktuelle Ventilreglersollwert gesenkt. Die Begrenzung wird durch den PI-Regler bereitgestellt, wobei Verstärkung (GainTRtCtr) und Nachstellzeit (TnTRtCtr) anpassbar sind.
Werkseinstellungen | ||
Freigabe Rücklauftemperatur-Begrenzung | EnTRtLm | Inaktiv |
Rücklauftemperatursollwert für Heizen | SpHTRt | 40 °C |
Rücklauftemperatursollwert für Kühlen | SpCTRt | 12 °C |
Verstärkung für Rücklauftemperaturregler | GainTRtCtr | 1% / K |
Nachstellzeit für Rücklauftemperaturregler | TnTRtCtr | 30 s |
Die Startbedingung hängt davon ab, ob der Regler im Heiz- oder Kühlbetrieb läuft:
- Heizbetrieb (B7 < B26): TRtPrim > SpHTRt
- Kühlberieb (B7 > B26): TRtPrim < SpCTRt
Die Funktion senkt den für den Ventilregler berechneten Sollwert. Ein bereits nahezu geschlossenes Ventil verhindert die Freigabe der Rücklauftemperaturbegrenzung.
Damit eine zuverlässige Temperaturmessung möglich bleibt, schliesst die Funktion nur auf den min. Volumenstrom 2,5 %.
Temperaturdifferenzbegrenzung zwischen Vorlauf und Rücklauf (ΔT-Begrenzung)
Die ΔT-Begrenzung verhindert, dass die primäre Temperaturdifferenz (TFlPrim - TRtPrim) unter den gewünschten Sollwert fällt. Damit wird dem "tiefen ΔT-Syndrom" entgegengewirkt. Hier öffnet ein übergrosses Regelventil bei höherer Lastanforderung. Der Wärmetauscher kann jedoch nur eine begrenzte Menge an Wärme übertragen. D.h., für wenig Mehrleistung (Q) muss der Volumenstrom (V) stark erhöht werden. Die zusätzliche Pumpenleistung reduziert die Effizienz des Systems.
|
Tiefes ΔT-Syndrom |
Fällt die Vorlauf-/Rücklauftemperaturdifferenz zu weit ab, wird die aktuelle Ventilstellung begrenzt. Die Begrenzung wird durch den PI-Regler bereitgestellt, wobei Verstärkung (GainTDiffFlRtCtr) und Nachstellzeit (TnTDiffFIRtCtr) anpassbar sind.
Werkseinstellungen | ||
Freigabe Temperaturdifferenzbegrenzung zwischen Vorlauf und Rücklauf | EnTDiffFlRtLm | Inaktiv |
Temperaturdifferenzbegrenzung zwischen Vorlauf und Rücklauf | SpTDiffFlRtLm | 6 °C |
Verstärkung für Vorlauf-/Rücklauftemperaturdifferenz-Begrenzung | GainTDiffFlRtCtr | 2% / K |
Rückstellzeit für Vorlauf-/Rücklauftemperaturdifferenz-Begrenzung | TnTDiffFIRtCtr | 30 s |
Die Funktion senkt die aktuelle Ventilstellung. Wegen des eingeschränkten Wirkbereichs verhindert ein nahezu geschlossenes Ventil die Freigabe der Vorlauf-/Rücklauftemperaturdifferenz-Begrenzung. Damit eine zuverlässige Temperaturmessung möglich bleibt, schliesst die Funktion nur auf den min. Volumenstrom 2,5 %.
Gewichtete Rücklauftemperatur-Begrenzung
Diese Funktion regelt die primäre Rücklauftemperatur bei B7 (TRtPrim) gemäss einem angemessenen "gewichteten" Heiz-/Kühlsollwert.
Abhängig vom aktuellen Volumenstrom (PrVfl) berechnet die Funktion den aktuellen Rücklauftemperatur-Sollwert (PrSpTRt), und wenn die Temperatur den Grenzwert über- bzw. unterschreitet, wird der aktuelle Ventilreglersollwert erhöht bzw. gesenkt. Die Begrenzung wird durch den PI-Regler bereitgestellt, wobei Verstärkung (GainTRtCtr) und Nachstellzeit (TnTRtCtr) anpassbar sind.
Werkseinstellungen | ||
Freigabe gewichtete Rücklauftemperatur-Begrenzung | EnTRtLmWgd | Inaktiv |
Auslegung Primärvorlauftemperatur | TFlPrimDsgn | 55 °C |
Auslegung Primärrücklauftemperatur | TRtPrimDsgn | 40 °C |
Maximaler Volumenstrom | VflMax | 100 % |
Verstärkung für Rücklauftemperaturregler | GainTRtCtr | 1% / K |
Nachstellzeit für Rücklauftemperaturregler | TnTRtCtr | 30 s |
Die Startbedingungen hängen davon ab, ob der Regler im Heiz- oder Kühlbetrieb läuft:
- Heizbetrieb (B7 < B26): TRtPrim > PrSpTRt
- Kühlbetrieb (B7 > B26): TRtPrim < PrSpTRt
Im Heizbetrieb erhöht die Funktion den berechneten Sollwert für den Ventilregler. Im Kühlbetrieb senkt die Funktion den berechneten Sollwert.
Ein bereits nahezu geschlossenes Ventil verhindert die Freigabe der Rücklauftemperaturbegrenzung.
Damit eine zuverlässige Temperaturmessung möglich bleibt, schliesst die Funktion nur auf einen min. Volumenstrom von 2,5 %.
Adaptierte Volumenstrom-Maximalbegrenzung
Ist diese Funktion aktiviert (EnAdaVflMax), begrenzt Intelligent Valve den angepassten max. Volumenstrom PrAdaVflMax.
PrAdaVflMax kann dabei Werte innerhalb einer oberen und einer unteren Grenze annehmen:
- Obere Grenze: eingestellter Wert der manuellen Volumenstrombegrenzung (VflMax)
- Untere Grenze: kleinstmöglich manuell einstellbarer Begrenzungswert V5 = 5 % von V100)
Grundsätzlich sind zwei Anwendungsarten möglich:
- Anwendung mit VflMax = V100
Diese Anwendungsart bietet sich an, wenn der Auslegungsvolumenstrom nicht bekannt ist und/oder oft geändert wird. Durch die "adaptierte Volumenstrom-Maximalbegrenzung" wird dann sichergestellt, dass überhöhte Durchflüsse verhindert werden, ohne dass ein Wert für VflMax eingegeben werden muss. - Anwendung mit VflMax < V100
Diese Anwendungsart bietet sich an, wenn der Auslegungsvolumenstrom bekannt ist und nur selten geändert wird. Auch hier stellt die "adaptierte Volumenstrom-Maximalbegrenzung" sicher, dass überhöhte – und energetisch betrachtet ineffiziente Durchflüsse verhindert werden. Zusätzlich verhindert die manuell eingestellte Volumenstrombegrenzung zu jedem Zeitpunkt ein Überschreiten von VflMax.
In Betrieb agiert die adaptive Volumenstrombegrenzung als gleitender Maximumfilter und errechnet aus den gemessenen Volumenstromwerten (PrVfl) der letzten 4 Tage den adaptierten Maximalbegrenzungswert. Kurzzeitige Überhöhungen werden auf diesen Wert begrenzt. Längerfristige Überhöhungen (Zeitdauer von mehr als 3 Stunden) führen zu einer allmählichen Korrektur des adaptierten Maximalbegrenzungswerts nach oben (in Schritten von 3 % von V100 alle 3 Stunden).
Während der ersten 4 Tage der Berechnungen gilt PrAdaVflMax = VflMax. Die Berechnung beginnt von vorne, wenn:
- ...die adaptierte Volumenstrom-Maximalbegrenzung von inaktiv auf aktiv gesetzt wird.
- ...die adaptierte Volumenstrom-Maximalbegrenzung schon aktiv ist, jedoch der Wert der manuellen Volumenstrombegrenzung VflMax neu eingestellt wird.
Die folgende Darstellung illustriert die Funktionsweise der adaptierte Volumenstrom-Maximalbegrenzung für die Anwendungsart VflMax < V100.
| |
V = | Volumenstrom |
t = | Tage |
Adaptierte Leistungs-Maximalbegrenzung
Ist diese Funktion aktiviert (EnAdaPwrMax), begrenzt Intelligent Valve die angepasste max. Leistung PrAdaPwrMax.
PrAdaPwrMax kann dabei Werte zwischen 1 % von PwrDsgn und einer Obergrenze annehmen, welche dem konfigurierten Wert der manuellen Leistungsbegrenzung entspricht (PwrMax).
Grundsätzlich sind zwei Anwendungsarten möglich:
- Anwendung mit PwrMax = PwrDsgn
Diese Anwendungsart bietet sich an, wenn die maximale Leistung nicht bekannt ist und/oder oft ändert. Die adaptierte Leistungs-Maximalbegrenzung stellt dann sicher, dass überhöhte Ausgangsleistungen verhindert werden, ohne dass ein Wert für PwrMax eingegeben werden muss. - Anwendung mit anders gesetztem PwrMax
Diese Anwendungsart bietet sich an, wenn die maximale Leistung bekannt ist und nur selten ändert. Auch hier stellt die adaptierte Leistungs-Maximalbegrenzung sicher, dass überhöhte und energetisch betrachtet ineffiziente Ausgangsleistungen verhindert werden. Zusätzlich verhindert die manuell eingestellte Leistungsbegrenzung zu jedem Zeitpunkt ein Überschreiten von PwrMax.
Im Betrieb agiert die adaptive Leistungsbegrenzung als gleitender Maximumfilter und errechnet aus den gemessenen Leistungswerten (PrPwr) der letzten 4 Tage den adaptierten Maximalbegrenzungswert. Kurzzeitige Überhöhungen werden auf diesen Wert begrenzt. Längerfristige Überhöhungen (Zeitdauer von mehr als 3 Stunden) führen zu einer allmählichen Korrektur des adaptierten Maximalbegrenzungswerts nach oben (in Schritten von 3 % von PwrDsgn alle 3 Stunden).
Während der ersten 4 Tage der Berechnungen gilt PrAdaPwrMax = PwrMax. Die Berechnung beginnt von vorne, wenn:
- ...die adaptierte Leistungs-Maximalbegrenzung von inaktiv auf aktiv gesetzt wird.
- ...die adaptierte Leistungs-Maximalbegrenzung schon aktiv ist, jedoch der Wert der manuellen Leistungsbegrenzung PwrMax neu eingestellt wird.
Die folgenden Darstellung illustriert die Funktionsweise der die adaptierten Leistungs-Maximalbegrenzung für die Anwendungsart PwrMax < PwrDsgn.
| |
Pwr = | Leistung |
t = | Tage |
Kompensationsmodus
In der Volumenstrom- und Leistungsregelung kann die Vorlaufkennlinie an das Verhalten der Wärmetauscherübertragung angepasst werden. Drei Kennlinien sind verfügbar: Linear, gleichprozentig und Wärmetauscher optimiert.
Linear Empfohlen für Plattenwärmetauscher Wasser-Wasser oder Einspritzungen in Vorregelungen. | ||
Kennlinie bei Volumenstrom-Minimalbegrenzung gekappt | ||
Gleichprozentig, optimiert im Auf-Bereich Empfohlen für Heiz- und Kühlregister, bei unbekannter Übertragungskennlinie | ||
Geänderte Kennlinie mit Volumenstrom-Maximalbegrenzung bei 60 % | ||
Wärmetauscher optimiert Empfohlen für Heiz- und Kühlregister, bei bekannter Übertragungskennlinie (a-Wert). | ||
Q = f(V) Wärmetauscher-Kennlinie | ||
V = f(Y) Volumenstromkennlinie für Intelligent Valve |
V̇ = | Volumenstrom V / V100 |
Y = | Sollwert |
Q = | Heizausgang |
Bei Volumenstrom-Maximalbegrenzung passt sich die Kennlinie an den eingegebenen Begrenzungssollwert an (Bsp. für gleichprozentige Kennlinie).
Während der Volumenstrom-Minimalbegrenzung wird die Kennlinie unterhalb des min. Vorlaufs gekappt (Bsp. für lineare Kennlinie).
Werkseinstellungen | |||
Kennlinie | CmpMod | Linear Gleichprozentig (exponentiell) Kompensation des Wärmetauschers | Linear |
Kompensation Volumenstromkoeffizient | CmpVflCoef | 1…4 | 3 |
Kompensation Wärmetauscherkoeffizient | CmpHxCoef | 0,1…1 | 0,3 |
Selbsttest
Während des hydraulischen Abgleichs wird ein Selbsttest durchgeführt. Der Selbsttest kann über ABT Go oder die SVC-Taste gestartet und gestoppt werden.
- Während dieser Zeit blinkt die SVC-LED blau.
Dabei werden folgende Kriterien geprüft und ein entsprechender Bericht kann erstellt werden:
- Durchflusssensor
- Max. Volumenstrom
- Differenzdruck bei max. Volumenstrom
- Ventilposition bei max. Volumenstrom
- Leckrate
Erzwungener max. Volumenstrom
Diese Funktion übersteuert den aktuellen Sollwert temporär. Wenn die Funktion aktiviert wurde, liefert das Ventil 10 Min. lang max. Volumenstrom (VflMax).
- Während dieser Zeit blinkt die SVC-LED gelb.
- Begrenzungen (Rücklauftemperatur, Vorlauf-/Rücklauftemperaturdifferenz) sind inaktiv, wenn diese Funktion aktiv ist.
- Ein Selbsttest ist während dieser Funktion nicht möglich.
Die Funktion kann über ABT Go oder die SVC-Taste gestartet sowie gestoppt werden.
Ventilübersteuerungsmodus
Im Übersteuerungsmodus wird der an X1 gemessene Sollwert übersteuert. Der Modus wird über ABT Go mit dem Objekt VovrMod in Betrieb genommen.
- Während dieser Zeit blinkt die SVC-LED gelb.
Folgende Optionen stehen zur Verfügung:
- Keine
- Ganz öffnen
- Ganz schliessen
- Minimaler Volumenstrom
- Nominaler Volumenstrom
- Maximaler Volumenstrom
- Auslegungsleistung
- Maximale Leistung
- Stellung halten
Der Übersteuerungsmodus wird automatisch nach 2 Stunden beendet.