Konfigurierbares Desigo Raumautomationssystem

Die Raumautomationsstationen DXR2 sind perfekt geeignet, um Heizung, Lüftung und Klimaanlagen in einem Raum zu automatisieren.

Des Weiteren, können die DXR2 durch Hinzufügen von Geräten mit KNX PL-Link mit Beleuchtungs- und Beschattungsfunktionen erweitert werden. Die konfigurierbaren Desigo Raumautomationsstationen bieten Lösungen mit einem hohen Mass an Funktionalität und Flexibilität zur Bedienung von energieoptimierten Anlagen ohne Komforteinbussen.

Abbildung: Übersicht des konfigurierbaren Desigo Raumautomationssystems mit BACnet IP

Mit den DXR2 können Heizung, Lüftung, Klima, Beschattung und Beleuchtung von einem Raum automatisiert werden.

Die Kommunikation untereinander und zu anderen Systemkomponenten erfolgt je nach Ausführung entweder über BACnet/IP (DXR2.E…) oder BACnet MS/TP (DXR2.M...).

Abbildung: Übersicht des konfigurierbaren Desigo Raumautomationssystems mit BACnet MS/TP

Für den Anschluss von Feldgeräten verfügen die Raumautomationsstationen über eine feste Anzahl von I/O-Datenpunkten sowie über eine Schnittstelle zu KNX. Die Automationsstationen werden mit vorab geladenen Applikationen ausgeliefert, die nur noch konfiguriert werden müssen. Eine umfangreiche Bibliothek mit geprüften standardisierten Applikationen steht zur Verfügung, die an Stelle der vorab geladenen Applikationen verwendet werden kann. Taster, Fühler und Antriebe (Aktoren) für Beleuchtung und Beschattung sind über KNX PL-Link mit der Raumautomationsstation verbunden.

Sowohl die vorab geladenen als auch die geprüften standardisierten Applikationen der Bibliothek werden in ABT Site konfiguriert und bieten eine sehr hohe Flexibilität, da neben den Funktionen auch die Ein- und Ausgänge der DXR2 konfiguriert werden können.

DXR2

Die DXR2:

  • Übernehmen Steuer- und Regelfunktionen für einen Raum.
  • Kommunizieren untereinander und mit anderen Systemkomponenten über BACnet/IP oder MS/TP. Umfang und Funktionalität der unterstützten BACnet-Objekte sind auf die Anforderungen der Raumautomation abgestimmt.
  • Verfügen über eine Zwei-Port-Ethernet-Schnittstelle für eine kostengünstige Verkabelung über Linientopologie.
  • Enthalten Busspeisungen für KNX PL-Link. Die internen Busspeisungen können bei Bedarf durch externe Speisungsmodule erweitert werden.

KNX PL-Link

Der KNX PL-Link (PeripheraL-Link) verbindet kommunikative Raum- und Feldgeräte (Raumgeräte, Fühler und Antriebe) mit der DXR2.

Ausgewählte Siemens Feldgeräte können ohne Tool per Plug & Play an den KNX PL-Link angeschlossen werden.

KNX PL-Link ist nicht geeignet für eine KNX Subsystem-Integration, da die Kommunikation nicht direkt zwischen den Feldgeräten, sondern nur zwischen den Feldgeräten und der Raumautomationsstation erfolgt.

Die DXR2 verfügt über eine eigene KNX PL-Link Bus-Speisung, die eine kostengünstige Installation ohne zusätzliche Verdrahtung ermöglicht. Am Zweileiter-Bus können bis zu 64 Geräte angeschlossen werden.

Die Applikationen der DXR2 beinhalten ein optimales Set an vorkonfigurierten Geräten. Dies unterstützt ein einfaches Engineering.

Im Vergleich zu direkt angeschlossenen Feldgeräten stehen mit dem KNX PL-Link eine erweiterte Funktionalität und zusätzliche Diagnosemöglichkeiten zur Verfügung.

Gruppen

In der Desigo Raumautomation werden die zahlreichen Systemelemente und Systemdaten durch Gruppierungsfunktionen zu Gruppen zusammengefasst.

  • Gruppen ermöglichen die Strukturierung und die zentrale Steuerung der Systemelemente und Systemdaten.
  • Gruppen unterstützen den Datenaustausch zwischen den zentralen Steuerungsfunktionen und den einzelnen Systemelementen.

Die Gruppierung der Systemelemente und Systemdaten kann nach organisatorischen, geografischen, funktionalen oder disziplinspezifischen Kriterien erfolgen.

Typische Gründe für den Datenaustausch innerhalb einer Gruppe sind:

  • Verteilen von gemeinsamen Gruppendaten durch eine zentrale Funktion.
  • Sammeln der Daten von einzelnen Gruppenelementen.
  • Berechnen von resultierenden Gruppendaten mittels einer zentralen Funktion.
  • Zusammenlegung von Raumsegmenten auf mehreren DXR2 zu einem grossen Raum

Raum

Die DXR2 können einen Raum steuern. In jeder DXR2 gehört zum Raum auch ein Segment. Eine DXR2 beinhaltet somit die Steuerfunktion für den Raum, sowie die Steuerfunktion für das dazugehörige Raumsegment.

Raumsegment

Jede DXR2 beinhaltet neben der Steuerung für den Raum auch eine Steuerung für das dazugehörige Raumsegment. Ein Raumsegment stellt die kleinste nichtteilbare Grösse im Gebäude dar.

Applikationstypen

Ein Applikationstyp beinhaltet alle funktionell möglichen Ausprägungen einer Applikation. Der Applikationstyp ist die Ausgangslage für die Konfiguration einer DXR2. Durch An- oder Abwählen von Funktionen, wird die dazugehörige Applikationsfunktion im Applikationstypen aktiviert bzw. deaktiviert.

Abbildung: HLK Darstellung des Applikationstypen VVS

Es gibt in der konfigurierbaren Desigo Raumautomation vier Applikationstypen:

  • VVS inklusive Heizkörper und Heiz/Kühldecke
  • Fan-Coil inklusive Heizkörper und Heiz/Kühldecke
  • Fan-Powered Box inklusive Heizkörper und Heiz/Kühldecke
  • Zentrale Funktionen

Managementplattform

Die Grafikbibliothek der Managementplattform Desigo CC unterstützt die wichtigsten Datenpunkte jeder DXR2-Applikation.

Abbildung: Eine Fan-Coil Applikation in der Managementplattform Desigo CC

Alarme

BACnet unterscheidet beim Alarm zwischen dem Intrinsic Reporting und dem Algorithmic Change Reporting. Desigo Room Automation verwendet Algorithmic Change Reporting.

Das BACnet-Objekt selbst ist nicht alarmfähig. Alarme und Ereignisse (Meldungen) werden über ein zusätzliches Ereignisregistrierungs-Objekt erezugt.

Das Ereignisregistrierungs-Objekt referenziert auf einen zu überwachenden Wert (Eigenschaft) aus einem anderen BACnet Objekt wie z. B. Analogeingang, analoger Wert oder in Form von binärem oder mehrstufigem Signal.

Die Details zur Überwachung werden mit den folgenden verschiedenen Ereignisalgorithmen innerhalb des Ereignisregistrierungs-Objekts definiert.

Ereignisalgorithmen

Funktion

COV

Überwachung auf eine Wertänderung eines analogen Wertes. Der Wertänderung kann jeweils eingestellt werden.

Zustandsänderung

Überwachung auf einen definierbaren Status wie z. B. Programmzustand, Systemstatus, Lastabwurfzustand, Stummschaltung, Türstatus, Sicherheitsebene, binärer Wert usw.

COV

Überwachung eines Bitstring-Wertes auf einen bestimmten Zustand wie In Alarm oder Störung

Ausser Bereich

Überwachung des Real-Wertes auf einen oberen/unteren Grenzwert inkl. Verzögerungszeit und Neutrale Zone

Fehler bei der Befehlsausführung

Rückmeldeüberwachung: über zwei Referenzen wird überwacht, ob die Rückmeldung eines Schaltbefehls innerhalb einer definierten Zeit erfolgt.

Gleitende Grenze

Gleitende Grenzen: über zwei Referenzen kann überwacht werden, ob sich der Istwert in einem einstellbaren Band um den Sollwert befindet.

Weiterhin kann im Ereignisregistrierungs-Objekt (ähnlich zu objektinternem Reporting) die Priorisierung, die Alarmbehandlung (Quittieren und Zurücksetzen) sowie das Verhalten (Alarm- oder Ereignismeldung) definiert werden. Das heisst, alle notwendigen Eigenschaften sind dafür am Objekt verfügbar und können verwendungsspezifisch während der Konfiguration oder auch von einem BACnet-Client aus verändert werden.

Standard BACnet-Objekt für Alarme

Ein Standard BACnet-Objekt setzt sich aus einer Reihe von Eigenschaften zusammen.

Über diese Eigenschaften werden das funktionale Verhalten und der Zustand dargestellt. Dazu nutzt BACnet folgende Eigenschaften:

Eigenschaft

Zustand

Beschreibung

Zustandsflag

In Alarm

Echter Prozessalarm, z. B. obere Grenze überschritten oder untere Grenze unterschritten bei einem Analogeingang oder Wertobjekt

In Alarm, Störung

Systemalarm bei Kein Fühler, Kurzschluss, Unterbruch, usw.

Ausser Betrieb

Wenn das Objekt auf ausser Betrieb gesetzt wurde

Übersteuert

Lokale Übersteuerung an einem I/O-Modul

Verlässlichkeit

Kein Fehler
Kein Fühler
Kurzschluss
Kein Ausgangsmodul
Über Bereich
Unter Bereich
etc.